Sorgt die Windkraft für ein Insektensterben?

auch dieses Thema ist in diesem Jahr in aller Munde und nach Aussage von Experten ist der Handlungsbedarf im Vergleich zum Klimawandel noch deutlich größer.

Ich bin in diesem Jahr mit dem Thema über einen Vogelfindling in Kontakt gekommen, eine kleine Uferschwalbe, die ich an der Steilküste zwischen Elmenhorst und Warnemünde gefunden habe. das wenige Tage alte Vögelchen mit noch geschlossenen Augen wurde von einer Dame übernommen, die seit 25 Jahren ehrenamtlich Vögel und andere Tiere päppelt. Über eine Notfallgruppe auf Facebook kam der Kontakt zustande.

Sie berichtete, dass sie in den ganzen Jahren noch NIE so viele halb verhungerte Vögel päppeln musste, erwahsene Tiere, wie Jungtiere, die von den Eltern nicht vernünftig aufgezogen werden konnten, da quasi alle Vögel zunächst mit Insekten aufgezogen werden. Besonders die Schwalbenvögel und Mauersegler, die ausschließlich Fluginsekten jagen, genau wie Fledermäuse, seien der Hauptteil der "Patienten" gewesen. Innerhalb der Notfallgruppe berichteten etliche "Päppler"  von ähnlichen Erfahrungen.

In dem Bericht der verlinkten Seite werden Zahlen genannt, die einer Hochrechnung des Zentrums für Luft- und Raumfahrt zugrunde liegen, wobei darauf hingewiesen wird, dass eine wirkliche Erhebung sehr schwer ist. Leider wird ebenfalls erwähnt, dass die Verluste für die Population nicht essentiell sind, aber wenn "Bei abnehmenden Dichten wären das also etwa 1200 Tonnen pro Jahr, was bei einem durchschnittlichen Gewicht von einem Milligramm pro Fluginsekt stolzen 1200 Milliarden Tieren entspräche." (Link)

diese Zahlen in der Nahrungskette nicht mehr zur Verfügung stehen, worauf diese Erhebung überhaupt nicht eingeht, dann kann davon ausgegangen werden, dass das in der aufsteigenden Nahrungskette durchaus als relevant zu betrachten ist.

Wir brauchen dringend andere Lösungen als Windkraft, denn die zerstört auf andere Art als die bislang genutzten Energiequellen das Leben! Wo sind die Wissenschaftler, Tüftler, Querdenker und kreativen Menschen, die vielleicht in ganz andere Richtungen denken, forschen und versuchen Lösungen zu finden.

Und während ich hier am Rechner diesen Text schreibe und Sie vielleicht diesen Text lesen, sind wir ebenfalls ein (winziger) Teil der Problems, potenziert durch all die anderen winzigen energienutzenden Einzelwesen, die die weltweiten Server zum Glühen bringen. Wir alle sind das Problem und nur wir alle können es lösen, indem wir deutlich weniger Energie verbrauchen! Deshalb jetzt: Rechner aus und Feierabend.

Natur und Windkraft

Am Sonntag dem 19.03.2017 lief im ZDF um 19.30 Uhr eine Sendung der Reihe "Terra X", Kielings Wilde Welt- Die letzten ihrer Art" (Link)

Ab Minute 34 ging es um den Rotmilan, bedroht hier in Deutschland durch den Ausbau der Windenergie. Nach der EU Gesetzgebung steht der Rotmilan derzeit auf der Vorwahnliste für bedrohte Arten und ist daher derzeit noch über die Vogelschutzrichtlinie geschützt. Er darf nicht bejagt werden, was allerdings in Spanien, Italien und Portugal illegal getan wird.

Artenschutztechnisch ist der Schutz des Bestandes hier in Deutschland sehr wichtig, denn:

Es gibt ihn nur in Europa. Er hat ein kleines Verbreitungsgebiet und kommt fast ausschließlich auf dem Europäischen Kontinent vor. Insgesamt geht man von einer Gesamtpopulation von 25.200 – 33.400 Brutpaaren aus. Der majestätische Greifvogel ist überwiegend in Deutschland, Frankreich und Spanien zu Hause. In diesen drei Ländern lebt nahezu die gesamte Weltpopulation der Rotmilane.

In anderen Ländern gibt es weitere Vorkommen: Schweiz (1.200 bis 1.500 Brutpaare), Schweden (1.800 Brutpaare, mit steigender Tendenz), Großbritannien (2.200 bis 2.260 Brutpaare) und Polen (600 bis 700 Brutpaare).

Sein Hauptverbreitungsgebiet ist Deutschland. Mehr als die Hälfte ( fast 60%) aller Rotmilane weltweit leben hier und der Bestand wird auf 14.000 bis 18.000 Paare geschätzt. Daher tragen wir in Deutschland eine besondere Verantwortung für die Erhaltung dieser Art. Quelle: http://www.rotmilan.org/deutschlands-heimlicher-wappenvogel/

Sein größter Feind in unserem Land:

die sich drehenden Balken in der Luft (WEA), die seit der Energiewende immer häufiger seinen Lebensraum in der Luft begrenzen und zu einer tödlichen Falle werden.

Nach dem Beitrg in TerraX gibt es noch maximal 25.000 Brutpaare die für Nachwuchs sorgen, 12.500 Paare in Deutschland.

Immer wieder gibt es Schlagzeilen, dass Horste dieder Vögel, die sich in Gebieten befinden, in denen WEA gebaut werden sollen mutwillig zerstört werden.

Eine gesetzliche Verordnung über einen Mindestabstand von 1000 Metern zum Horst der Vögel reicht also einem Gebiet von 3 Quadratkilometern ist unzureichend, da der Vogel im Flug ausschließich seinen Fokus nach unten zum Boden richtet und so von seiner Biologie her keinerlei Schutz besitzt, die ihm ein Ausweichen der sich drehenden Räder ermöglicht. Aktuelle Forschungen mit besenderten Tieren über den Raumbedarf der Vögel zeigen zudem, dass ein Rotmilan je nach Nahrungsangebot (welches durch den Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft ebenfalls eingegrenzt wird), sich je nach Gebiet bis zu 19 Kilometer vom Hrst entfernen und selbst die Tiee mit dem geringsten Platzbedarf bedürfen einer Fläche, die größer ist, alsihm vom Gesetz zugestanden.

In Anbetracht der bekannten Zahlen und dem Vorkommen dieser Spezies am  Vorwedener Wald, wo der Betreiber eine wie auch immer geartete Heilung des "Problems" andenkt, wäre es schön, wenn diese Vögel dort weiterhin ungestört ohne Vogelschnetzelanlage leben dürften.

 

insbesondere in Spanien, Italien und Portugal illegal bejagt; er zählt zu denjenigen Arten, die im Verhältnis zur EU-Gesamtpopulation die höchsten Tötungsraten aufweisen dürfte.
insbesondere in Spanien, Italien und Portugal illegal bejagt; er zählt zu denjenigen Arten, die im Verhältnis zur EU-Gesamtpopulation die höchsten Tötungsraten aufweisen dürfte.

Entgegen der Argumente der Windkraftbetreiber, dass der Schaden getöteter Vögel durch WEA nicht so groß sei, gibt es auch andere Stimmen.

Hier ein kurzes Video von Andreas Kieling